7. Februar 2013 // Knut Löffler
Ist Silber die besserere Geldanlage als Gold? Tipps für Erwerb und Lagerung.
Silber gilt schon immer als das Gold des kleinen Mannes. Über Jahrhunderte dominierte Silber sogar Gold in seiner Verwendung als praktisches Alltagszahlungsmittel.
Es war als Münzgeld in der westlichen Welt weit verbreiteter Standard. Das reine Gewicht des Silbers war universeller Nenner für Zahlungen, in einem Geltungsraum größer als der des Euro.
In der Wertrelation stand Silber dabei sehr viel näher zu Gold als dies heute der Fall ist. Es war also relativ kostbarer. Auch neben den genannten praktischen Anwendungsbereichen wird Silber in physischer, also begreifbarer, Form zu reinen Investitionszwecken nachgefragt.
Zentrale Gründe, die hierbei für Silber sprechen
- Beliebige Teilbarkeit und Gleichartigkeit
- Erschwinglichkeit auch für kleinere Vermögen
- Industrieller Bedarf dank nicht substituierbarer Eigenschaften
- Wachsende Investmentbedeutung
- Wiedererlangung monetärer Bedeutung
Bedeutsam ist die Tatsache, dass Silber für das breite Feld der Investoren und Anleger gut erreichbar bleibt, selbst wenn die Unze Gold die von Expertenprognostizierten Spitzenwerte jenseits der 2.000 US$ erreicht oder gar überschreitet. Seine einzigartigen Eigenschaften machen es zu einem unverzichtbaren Material in etlichen Anwendungsgebieten.
Aufmerksamkeit geboten
Silber ist gleichwohl nicht ohne sorgfältige Prüfung der aktuellen Umstände und Abwägung der angestrebten Ziele zu erwerben.
Es gibt einige Punkte, die es bei einem Silberinvestment zu beachtet gilt. Nur so ist zuverlässig gewährleistet, dass sich der zarte Silberstreif des Mondmetalls nicht trübt, sondern das Silber im Privateigentum seine Strahlkraft und Bedeutung behält und wo möglich ausbaut.
Punkte, die es daher zu berücksichtigen und mit konkreten Lösungen zu beantworten gilt sind:
- Mehrwertsteuerpflicht
- Lagerkapazität
- Versicherung
- Schutz
Ausführlicher gesprochen bedeutet dies, dass sich für die physische Auslieferung von Silber direkt an Privatpersonen nach Hause steuerbedingt insbesondere Münzen oder Barren (Münzbarren mit Nominalwert) mit reduziertem Steuersatz anbieten.
Silber ist in Europa fast überall mehrwertsteuerpflichtig. Barren und Granulat haben derzeit in Deutschland den vollen Mehrwertsteuersatz von 19 %, Anlagemünzen und die Sonderform der Münzbarren den reduzierten von 7 %.
Praktisch erscheint die Auslieferung von Silberstücken nur bis zu einigen Kilo. In diesem Fall sind die Bestände gewichtsmäßig leicht zu handhaben und eignen sich für den direkten Einsatz.
Bei einer Investitionssumme von 20.000 EUR in Silber ergibt dies ein physisches Gewicht von etwa 45 Kilo. Zudem beginnt die absolute Steuerbelastung merklich zu drücken, die Lagerkapazität überschreitet ein klassisches Schließfach einer Bank, der Versicherungsaspekt gewinnt an Bedeutung, der Schutz des Silberschatzes sollte ohnehin nicht außer Acht gelassen werden.
Lösungen vorhanden
All diese Punkte bedürfen einer Antwort, die idealer Weise auch eine Lösung darstellt. Zweckmäßig dabei ist es, die verschiedenen Lagerangebote mit den eigenen Anforderungen abzugleichen und gegebenenfalls mehrere Komponenten zu nutzen.
Zur Rücklage physischer Silberbestände bieten sich unter anderem folgende Angebote an:
- Das Zollfreilager frei von Zoll und Steuer
- Die Einzelverwahrung im Schließfach
- Der Sammelbestand im Tresor
- Der eigene Tresor
Allen Lagerangeboten ist gemein, dass sie die Aspekte der Bewachung, des angemessenen Schutzes, der Versicherung und der Kapazität abdecken sollten.
Besonderheit des Schließfaches und der Heimlagerung ist, dass hier ein sehr diskreter Bestand geführt werden kann, da nur der Schlüsselbesitzer über den konkreten Inhalt informiert ist. Der Sammelbestand ist gegenüber dem Schließfach in der Regel etwas preiswerter.Die physischen Metalle liegen hier ebenso wie im Schließfach bereits versteuert gelagert.
Die Steuer können Anleger jedoch auch außen vor lassen, wenn sie sich für ein Zollfreilager entscheiden. Hier wird das Silber netto erworben und eingelagert.
Klassischer Weise erfolgt die Lagerung in einem Schweizer Sammellager
Für diesen Steuervorteil lässt sich der Silberbestand umgerechnet ca. sechs Jahre lang kostenfrei lagern. Soll der Lagerbestand liquidiert werden, so verkauft man ihn direkt an den Handelspartner zurück und erhält seinen netto Verkaufspreis. Im Fall der Auslieferung ‚ würde Steuer in der zum Auslieferungsdatum gültigen Höhe auf den Zollwert des Silbers am Tag der Auslieferung fällig werden.
Resümee
Ein Silberinvestment ist die etwas anspruchsvollere Edelmetallinvestition. Steuerliche Besonderheiten müssen beachtet werden und das Depot bedarf einer professionellen Verwahrung.
Es lassen sich so die erheblich größeren Chancen von Silber von all denen nutzen, die mit der erhöhten Volatilität des Mondmetalls ihre Freude haben und bei allem Kursrisiko mit der Gewissheit leben möchten, dass Silber ein realer Wert an sich ist und bleibt.
Für Interessenten an 1:1 gelagertem echtem Silber bietet sich die Sammelverwahrung in einem speziellen Zollfreilager an. Der Steuervorteil deckt dabei die kompletten Lagerkosten über viele Jahre ab.