Altersvorsorge
29. Mai 2014 // Knut Löffler

Wie findet man die beste Rentenversicherung?

Einer der schwierigsten Fragen überhaupt. Im Dschungel der Angebote unmöglich zu beantworten? Es sei denn, man legt vor der großen Suche eigene Kriterien fest, wie eine solche Suche aussehen könnte.

Variante 1 – Das typische Vorgehen im „do it your self – Verfahren“

Hier werden zunächst einmal die diversen Rennlisten der „Stiftung Warentest“, Morgen und Morgen oder anderen Vergleichsrechner im Internet oder von Finanzzeitschriften angeschaut. Was bringt das? Zunächst bringt es den Effekt, dass man ggf. das neueste Heft einer Finanzzeitschrift (oder auch mehrere) gekauft hat und nicht schlauer ist, als je zuvor. Warum? Zahlenkolonnen und Fachchinesisch verbinden sich zu einer Informationsvielfalt die selbst Experten nur mit Erfahrung sinnvoll auswerten können. Trotzdem wird versucht, alle Kriterien in ein Gesamtergebnis z.B. einer Schulnote „zu pressen“.

Dieser Weg ist seriös nicht haltbar und suggeriert sogar falsche Hoffnungen so die beste Rentenvorsorge zu finden. Im besten Fall bekommt man im Schnellverfahren wenigstens einen geschärften Blick, um nicht völlig daneben zu liegen. Gute Daten kommen von Infinma, Morgen&Morgen und Franke&Bornberg. Gute Hilfsmittel = Alltag bei guten Beratern. Aber eben nur die halbe Wahrheit.

Warum? Es sind in Vergleichen nie alle Gesellschaften und alle Tarife aufgeführt. Oft werden aus den verschiedenen Tarifgestaltungen Vergleichsgruppen gebildet, die dazu führen, das Äpfel mit Birnen verglichen werden. Es werden nur Teilbereiche und nie das Kleingedruckte  im Details ersichtlich sein. Das Hauptproblem, wenn nicht sogar Irreführung ist es, dass mit Musterauswertungen gearbeitet wird. Diese sind eben Muster und können die jeweilige individuelle Kundensitutation und die eigene Prioritätensetzung nicht berücksichtigen.

Variante 2 – Den gesunden Menschenverstand einschalten und unabhängige Beratung in Anspruch nehmen

Geht nicht? Doch, man muss jedoch strukturiert und nach logischen Überlegungen vorgehen und fachkundige Beratung in Anspruch nehmen. Primärüberlegung: eine Rentenversicherung ist immer Bestandteil einer individuellen Ruhestandsplanung. Diese wird sehr lange Bestand haben müssen, i.d.R. Jahrzehnte – Rentenphase! Das wird nahezu immer komplett übersehen! Wenn Ruhestandsplanung zudem Lebensplanung ist, muss diese sowohl extrem sicher als auch flexibel sein.

Das erfordert Grundprioritäten zum Auswahlprozesses. An erster Stelle wird bei den meisten die Sicherheit stehen. Für Experiemente oder Spekulationen ist hier kein Platz. Welche Möglichkeiten bieten die Policen, sind die Verträge flexibel anpassbar und welche Renditen kann man erwarten? Kann auf die Anlage selbst Einfluss genommen werden und/ oder kann man das wahlweise auf Experten verlagern? Welche steuerlichen Vorteile hat man?

Wenn die Prioritäten feststehen, empfiehlt es sich zunächst das so genannte Trichterverfahren anzuwenden. Danach wird mit dem K.O-Prinzip ausgesiebt. Die erste Runde überstehen nur die 5 % der Besten, usw..

Emfohlene Vorgehensweise

  1. Wie sieht es mit der Gesellschaftsqualität aus (Bilanzdaten/ Finanzkraft/ Rating)  = Nachhaltigkeit?
  2. Wie ist die Produktqualität inkl. AGB (Tarifgestaltung im Einzelnen)?
  3. Welchen Service kann ich erwarten; wie sind die Kosten?

Wenn nach diesem Auswahlprozess vorgegangen wird, kann man sich solide an die eigene individuelle Vertragsplanung machen. Eine vereinfachte Orientierung nach einer Gesamtbewertung mit 5 Sternchen oder mittels Schulnoten kann dabei „nach hinten los gehen“.

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